Welche Friedensbemühungen unternimmt der Heilige Stuhl auf der ganzen Welt und inwiefern kann er die Rolle des Vermittlers spielen, dabei aber eine ausgewogene Distanz zu beiden Seiten behalten? Wie kann der Heilige Stuhl im Mittleren Osten wirken und was war die Auswirkung seiner Initiativen auf den Friedensprozess in den Ländern, wo Lösungen der Schlüssel für den Frieden der ganzen Region sind? Dieses war das Doktoratsthema, das P. Maged Maroun vom maronitischen Antoniusordens am Montag in der Universität des heiligen Thomas von Aquin in Rom verteidigte. Der Titel, „Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Libanon in den Jahren des Krieges (1975-1990) und deren Einfluss auf die Generalversammlung der Bischofssynode im Libanon (1995) war für P. Maroun der Ausgangspunkt, um die Rolle des Heiligen Stuhls beim Friedensprozess im Mittleren Osten hervorzuheben. Der Priester des Antoniusordens erklärte, dass der Heilige Stuhl, der lange der Präsenz der Christen im Libanon große Bedeutung für alle Christen im Mittleren Osten zumaß, die Libanesen aufforderte, ihre Mission als eine Mission des Dialogs und des Zeugnisses aufzufassen. Der Heilige Stuhl hat immer für den Frieden im Libanon und im ganzen Mittleren Osten gearbeitet, ohne die delikate Ausgewogenheit der Parteien zu vergessen, so P. Maroun weiter. Diese Mission begleitete den Antoniusorden seit seiner Gründung, erklärte P. Walid Khoury, einer der Generalräte des Ordens, der an der Doktoratsverteidigung als besonderer Gesandter des Generaloberen teilnahm. „Seit der Gründung des Antoniusordens war es unsere Aufgabe, an Orten zu arbeiten, an denen mehrere Religionen koexistieren. Diese Doktorarbeit über den Eingriff des Vatikans in den Friedensprozess im Libanon ist eine Fortsetzung unserer Arbeit auf diesem Feld. Der Eingriff des Heiligen Stuhl in einer solchen Zeit hatte einen großen Einfluss auf die Bischofssynode des Libanon, die abgehalten wurde, um die Erinnerung von dem Rückstand des Krieges zu reinigen und die zerstörten brüderlichen Beziehungen wieder herzustellen und am Aufbau des Friedens durch den Dialog und das Zusammenleben aller Parteien mitzuarbeiten. 15 Jahre nach der letzten Bischofssynode des Libanon rief Papst Benedikt eine Synode zusammen, die nicht nur die Situation der Christen nicht nur im Libanon, sondern im ganzen Mittleren Osten besprechen wird. Die Synode der Bischöfe des Mittleren Ostens wird vom 4. bis 29. Oktober dieses Jahres einberufen und hat als Thema unter anderem die akuten Behinderungen, denen Christen im Mittleren Osten gegenüberstehen, sowie Auswanderung und Beziehungen mit dem Islam.
Erstausstrahlung (bzw. hochgeladen am):
20.05.2010